1. Lernen Sie ein Entspannungsverfahren! Egal ob Yoga, autogenes Training oder Zen-Meditation:
wer eine Entspannungsmethode beherrscht, lernt die körperlichen Stress-Reaktionen zu kontrollieren. Der erste Schritt, um gelassener zu werden. Übrigens: Sie können auch anfangen zu singen. Ob im Chor, unter der Dusche oder beim Radio hören. Menschen, die regelmäßig singen, leben nachgewiesenermaßen entspannter und zufriedener.
2. Akzeptieren Sie – zunächst einmal – den Stress. Manche haben ein Problem mit dem Problem.
Der Stress stresst zusätzlich, wenn er nicht sein darf - weil man die Kontrolle verliert, andere die eigene Souveränität anzweifeln würden oder – vorübergehende - Lösungslosigkeit nur schwer zu ertragen ist. Aber: objektiver Stress lässt sich besser bewältigen, wenn ich ihn subjektiv nicht vergrößer.
3. Lerne zu genießen! ‚Wer nicht genießt, ist ungenießbar‘ heißt es in einem Lied von Konstantin Wecker. Recht hat er! Eine Übung hierzu: gehen Sie in einen Wald oder Stadtpark und konzentrieren Sie sich für einige Augenblicke nur darauf, was Sie hören, danach was Sie sehen, dann was Sie riechen und schließlich was Sie körperlich empfinden. Wenn Sie diese Übung mehrfach wiederholen, stellen Sie fest, wie sich Ihre Wahrnehmung – und damit der Genuss – intensiviert.
4. Führen Sie ein ausbalanciertes Leben! Sich die Zeit lang werden lassen, Müßiggang, Faulenzen oder ein aktives Freizeit- und Hobbyleben sind für eine gesunde Seele ebenso wichtig wie die familiären und beruflichen Aktivitäten.
5. Pflegen Sie Freundschaften – auch ohne und unabhängig vom Partner. Gerade in stressenden Lebenssituationen bieten Freundschaften Schutz und Halt.
6. Sorgen Sie für ein Sinn erfülltes Leben und herausfordernde Ziele. Die meisten Menschen erleben bereits eine höhere Lebenszufriedenheit, wenn sie sich auf den Weg zu ihren Zielen machen. Als Anregung mag die Schaukelstuhl-Frage aus der systemischen Beratung dienen: wenn Sie mit 75 Jahren im Schaukelstuhl sitzend auf Ihr Leben zurückblicken: was wird Sie dann mit Stolz erfüllen?
7. Stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein. Oft kasteien wir uns mit inneren Selbst-Beschimpfungen – mit den entsprechenden Folgen für das Selbstwertgefühl. Die meisten Menschen gehen kritischer mit sich als mit anderen ins Gericht. Aber wo steht geschrieben, dass man nicht sein eigener Freund werden darf? Folgende Impulsfragen aus dem Training emotionale Kompetenzen können hilfreich sein: Welche Erfolge hatten Sie in Ihrem bisherigen Leben? Welche Stärken stecken hinter den Erfolgen? Was mögen andere (Familie oder Freunde) an Ihnen? Was mögen Sie selbst an sich?
8. Treiben Sie Sport. Der Volksmund weiß: in einem gesunden Körper lebt ein gesunder Geist. Der Experte ergänzt: das gilt auch für die Seele!
9. Lernen Sie Ihre inneren Antreiber kennen und entwickeln Sie die passenden Relaxer: Sei perfekt - Erlaube Dir Fehler! Mach schnell – Lass Dich überholen! Sei stark - Erlaube Dir Schwächen!
Mach es allen recht – Auch mal Nein sagen! Streng Dich an – Cool down!
10. Und wenn Sie sich zu lange und zu intensiv schlecht fühlen: scheuen Sie nicht, zum Psychotherapeuten zu gehen. Jeder vierte Mensch erlebt wenigstens einmal in seinem Leben eine behandlungswürdige psychische Störung. So gesehen teilt man dieses Schicksal mit vielen Menschen. Nicht wenige Patienten brauchen lange – z.T. einige Jahre, um eine Psychotherapie zu beginnen.
11. Geben Sie Ihr Bestes, aber schätzen Sie Ihre Verantwortung realistisch ein. Ob Sie zum Beispiel Ihre beruflichen Ziele erreichen, Ihre Ehe glückt oder die Kinder wohl geraten, hängt nicht nur von Ihnen ab.
Empfehlenswert in diesem Zusammenhang auch die App Achtsamkeit.