Nach einer Forsa-Studie, die von der Zeitschrift 'Eltern' in Auftrag gegeben wurde, setzen sich viele Eltern in der Erziehung ihrer Kinder zu sehr unter den Druck, immer alles richtig machen zu wollen. So könne schon die Anschaffung des Kinderwagens zu einem Spießrutenlauf werden. Bis zu 75 % der Befragten gaben an, häufig oder gelegentlich als Eltern nicht zu genügen. Bemerkenswerter Weise sahen das die Kinder anders: bis zu 92 % (!) halten ihre Eltern für die besten der Welt.
Gefragt nach den Gründen für ihren erzieherischen Perfektionismus gaben die Väter und Mütter die hohen Leistungsanforderungen in unserer Gesellschaft an, die sie auf ihre Elternrolle übertragen würden. Dieser selbst gemachte Erziehungsstress spielt auch regelmäßig in meinen Väter-Beratungen einer Rolle. Ich plädiere für eine größere Gelassenheit und auch Fehlertoleranz im Umgang mit den Kindern. Mein bestes Argument: die hohen elterlichen Ansprüche lösen beim Nachwuchs das Bedürfnis aus, diese Ansprüche zu bedienen. Überzeichnet formuliert: perfekte Eltern wollen perfekte Kinder. So zumindest erleben das oft die Kinder. Insofern wird also der Druck an die Söhne und Töchter weitergegeben. Ein entspannteres Vorgehen könnte also auch unsere Kinder anregen, gelassener mit sich und ihrem Leben umzugehen.